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Was es bedeutet arm zu sein - Schattenbericht der Diakonie Deutschland und der Nationalen Armutskonferenz veröffentlicht

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Nur wer die Lebenssituation von Menschen in Einkommensarmut kennt, kann sie verbessern. Das ist eine zentrale Erkenntnis des von der Diakonie Deutschland und der Nationalen Armutskonferenz vorgelegten „Schattenbericht – Armut in Deutschland“. Der Bericht gibt einen tiefen Einblick in die Lebenslagen von Menschen mit Armutserfahrungen.

Wegen der vorgezogenen Neuwahlen hat die Bundesregierung keinen eigenen Armuts- und Reichtumsbericht mehr veröffentlicht. Diakonie und Nationale Armutskonferenz wollen mit dem Schattenbericht diese Lücke füllen und gleichzeitig dem oft populistischen Diskurs in der Bürgergeld-Debatte Fakten entgegensetzen.

„Die Debatte über Armut und den Bezug von existenzsichernden Mindestleistungen ist in den letzten Monaten von Unsachlichkeit geprägt. Dieser Bericht soll der aufgeheizten Stimmung eine klare und nüchterne Darstellung entgegensetzen: Wir müssen bei den strukturellen Ursachen von Armut ansetzen. Menschen müssen die Chance bekommen, ihre Potentiale zu entwickeln und ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern. Viel zu oft werden oder bleiben Menschen arm, weil unsere Gesellschaft nicht alle Möglichkeiten ausschöpft, um Armut zu überwinden. Menschen, die in Armut leben, fehlt es an Ermutigung und Möglichkeiten, selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind weder ausreichend in demokratischen Prozessen vertreten, noch haben sie Perspektiven auf existenzsichernde Erwerbsarbeit, guten Wohnraum und tragfähige wirtschaftliche Netzwerke. Das öffentlich vermittelte Bild der vermeintlich großen Zahl an „faulen Arbeitslosen“ wird der Realität in Deutschland nicht gerecht. Denn Millionen von Armut betroffene Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als durch ihren Beitrag, ihr Engagement und ihre Arbeit ein anerkannter Teil der Gesellschaft zu sein.“ erklärt Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland zu den Zielen des Schattenberichts.

Der Schattenbericht wurde gemeinsam von Menschen mit Armutserfahrung und Aktiven aus Organisationen und Verbänden erarbeitet. Er bündelt die Sicht von Menschen mit Armutserfahrung auf dieses Thema und ihre Erfahrungen.